Behandlung von Essstörungen

Behandlung von Essstörungen

Freitag, 20. Mai 2016

Tun


"Alle wissen, dass es unmöglich ist. Dann kam einer, der das nicht wusste und macht es."
(Einstein)

Heute...


"Heute liebst du dich ein bisschen mehr"

Schutz vor beabsichtigter Kränkung



In der Behandlung von Essstörungen muss ich mich oft mit dem Thema „Verletzungen und Kränkungen“ auseinandersetzen. Das Essen ist das einfachste Mittel, um auf schwierige Situationen zu reagieren, um Gefühle zu dämpfen, die mit tiefen Verletzungen verbunden sind. Menschen mit Essstörung verfügen in der Regel über eine sehr hohes Maß an Sensibilität, mit der sie sich gut in ihr Gegenüber hineinversetzen können. Man kann diese wunderbare Ressource anwenden und sich vor beabsichtigten Kränkungen schützen. Das geschieht, wenn wir offen und bereit sind, Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen unserer Mitmenschen wahrzunehmen, erkennen und anzunehmen.

Wer jemand anderen absichtlich verletzt, hat er in der Regel ein Problem mit sich selbst. Er versucht andere Menschen abzuwerten, um selber besser da zu stehen. Dahinter verbergen sich Minderwertigkeitskomplexe, ein ständiges Bedürfnis nach Anerkennung, der Wunsch nach Macht, aber auch Eifersucht und Neid. Alle Merkmale weisen auf ein instabiles Selbst­wertgefühl hin, dass der Kränkende durch das Gefühl von Macht und Überheblichkeit zu stabilisieren versucht. Viele von uns kennen aus ihrer Erfahrung wie schwierig der Umgang mit solchen Menschen sein kann. Unangepasste Kritik und Mobbing am Arbeitsplatz sind Beispiele dafür.

Im Grunde haben diese Menschen eine vergleichbare narzisstische Persönlichkeitsstruktur. Was geschieht, wenn sie auf einen Menschen mit Essstörung treffen, der von seiner Persönlichkeitsstruktur die gleiche narzisstische Bedürftigkeit besitzt? Der Umgang ist schwierig und der Mensch mit Essstörung wird dazu neigen, durch die Kränkung ausgelöste Gefühle mit einem essgestörten Verhalten auszugleichen, die Aggression wird nach innen gerichtet und verstärkt die Essproblematik.

Wie können Sie sich vor solchen Menschen schützen?
Sie tun es, indem Sie ihr Gegenüber wahrnehmen und annehmen wie er ist. Wahrnehmen bedeutet die Realität annehmen, der andere ist so wie er ist und wir können ihn nicht verändern.
Der zweite Schritt ist die Aufrechterhaltung des eigenen Selbstwertgefühls: Abwertungen und Kritik durch den anderen sagen nichts über uns. Sie stellen nur seine Meinung dar und Meinungen sind nur Meinungen und keine Tatsachen.

Der wichtigste Schritt ist die Annahme von ausgelösten Gefühlen und einer unange­messenen Umgangsart: Kritik, Abwertung, Demütigung, Angriff sind für jeden unangenehm und gehören zum alltäglichen Austausch mit unserer Umwelt. Sie dürfen nie zur Selbst­abwertung, Selbstabneigung und Selbstbestrafung führen, d.h. sie sind keine Rechtfertigung für ein essgestörtes Verhalten.

Menschen mit einer Essstörung verfügen über viele Ressourcen: einerseits können sie dank ihrer besonderen Sensibilität Schwingungsgefühle bei ihrer Mitmenschen schnell erfassen und analysieren, andererseits haben sie in der Therapie Werkzeuge erhalten, um ihr Verhalten zu verändern.
Sie müssen sich nur zutrauen und Ihr ganzes Potential anwenden.

Wenn Sie ihre Energie richtig kanalisieren, können Sie ihre Blockaden lösen, Ihre Kreativität und persönliche Kräfte entfalten.

Samstag, 7. Mai 2016