Behandlung von Essstörungen

Behandlung von Essstörungen

Sonntag, 24. April 2016

Zielstrebig


"Wenn man zuversichtlich seinen Träumen folgt und sich bemüht, so zu leben, wie man es sich vorgestellt hat, wird man unerwartet von Erfolg gekrönt."
(Henry David Thoreau)

Mittwoch, 20. April 2016

Anpassung versus Nicht- Anpassung



Was ist Anpassung? Brauchen wir sie überhaupt?

Der Mensch ist anpassungsfähig und lernt in verschiedenen Situationen zurechtzukommen. Allerdings kommt es nicht selten vor, dass er sich übermäßig anpasst, sein wahres Selbst aufopfert und dabei seine Identität verliert. Das kann z.B. seelische Konsequenzen und Frustration auslösen.
In der Therapie lernen Klientinnen für sich selbst zu sorgen und sich in belastenden Situationen abzugrenzen. In vielen Fällen bemerke ich, dass festgelegte Therapieziele mit konkreten Lebensanforderungen in Konkurrenz treten. Ein Beispiel dafür sind die modernen Arbeitsbedingungen, die immer mehr von Flexibilität und Mobilität geprägt werden. Burnout und Erschöpfungszustände nehmen rapide zu und Experten sprechen heutzutage von Modeerkrankungen, die durch eine mangelnde Frustrationstoleranz charakterisiert sind.

Bei Menschen mit Essstörung lässt sich eine sehr geringe Frustrationstoleranz nachweisen. Außerdem haben sie im Laufe ihrer Erkrankung ein Verhaltensmuster entwickelt das mit Überanpassung und Nachgeben verbunden ist. Um dieses Problem zu lösen, muss der Betroffene sich aktivieren und sein Leben wieder selber in die Hand nehmen. Nur so erfährt er, was ihm gut tut oder nicht. Im Grunde muss er ein Gefühl für das „Angemessen“ entwickeln und die beiden Pole Anpassung und Nicht-Anpassung in sein Leben integrieren.

Mein Therapieangebot legt in der ersten Phase der Therapie viel Wert auf die Ich-Stärkung, damit der Betroffene seine eigenen Ressourcen entdeckt und sie auch anwendet. Irgendwann muss er sich natürlich auch mit der harten Realität der Umwelt auseinandersetzen und feststellen, dass wir in einer Gesellschaft leben in der Anpassung und Flexibilität immer mehr an Bedeutung gewinnt. Seine Aufgabe besteht nun vorerst darin, einen Kompromiss zwischen eigenen Bedürfnissen und denen der Umwelt zu finden. Der Aufbau eines inneren Kompasses wirkt dabei unterstützend, Gegebenheiten einzuschätzen und eine gesunde Anpassungsfähigkeit zu entwickeln. Verhaltenstherapeutische Angebote zielen darauf ab, das wohl bekannteste Problem „Individuum und Umwelt“ zu lösen.

Darunter zählen die Methoden, die die interpersonellen Fertigkeiten fördern:
- Bessere Übereinstimmung zwischen eigenen Bedürfnissen und dem Verhalten der Umwelt
- Schnellere Konfliktlösung
- Vorbeugung von belastenden Situationen
- Bessere Selbstbehauptung
- Größere Zuversicht.