Behandlung von Essstörungen

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Samstag, 12. April 2014

Selbstbetrachtung im Spiegel: Umgang mit Spiegeln




Sich selbst im Spiegel zu betrachten, ist eine besondere Form  der Körperkontrolle. Sie kann sehr glaubhafte, aber irreführende Informationen über das eigene Aussehen liefern. Wir alle neigen dazu, zu glauben, was wir im Spiegel sehen. In der Wirklichkeit werden wir nach der Messung herausfinden, dass unser Bild im Spiegel in allen Dimensionen die Hälfte unserer tatsächlichen Größe ausmacht. Was man im Spiegel sieht, ist eine Frage der Perspektive. Außerdem werden viele Betroffene zugeben, dass ihre jeweilige emotionale Befindlichkeit beeinflusst, wie sie im Spiegel aussehen. Das problematische Nutzen von Spiegeln, besonders kritische Selbstüberprüfung, hält bei vielen Patienten die Körperunzufriedenheit aufrecht. Um einen guten Umgang mit Spiegeln zu haben, können folgende Fragen hilfreich sein:
1) Frage:
"Was sind gute Gründe, um in den Spiegel zu schauen?"
Antwort:
"Um die Haare und die Kleidung zu überprüfen. Frauen brauchen einen Spiegel, um Make-up aufzulegen oder zu entfernen. Männer brauchen einen Spiegel zum Rasieren".
2) Frage:
"Gibt es irgendwelche weiteren guten Gründe, um in den Spiegel zu schauen?"
Antwort:
"Nein". Für Menschen mit Essstörungen sind Spiegel riskant. Sie sind mit Vorsicht zu benutzen.
3) Frage:
"Wie viele Spiegel braucht man zuhause?"
Antwort:
"Einen für das Gesicht und einen Ganzkörperspiegel"
Es ist am besten, die anderen loszuwerden, es sei denn, sie erfüllen nur einen dekorativen Zweck.
Es ist schwierig zu vermeiden, Spiegel exzessiv zu nutzen, wenn man viele davon zuhause hat.
4) Frage:
"Wie kann man das "Dickwerden" von Problemzonen vermeiden, wenn man sie kritisch betrachtet?"
Antwort:
"Achtet euch darauf, dass ihr euch nicht auf die einzelnen Körperteile konzentriert, die ihr nicht mögt. Schaut ihr auf die anderen Bereiche eures Körpers. Schließt neutrale Körperteile ein! (Z.B. Hände, Füße, Haare). Seht auch auf den Hintergrund und die Umgebung! Das hilft, ein Gefühl für den Maßstab zu entwickeln." Aber es gibt auch eine weitere Ãœbung, in der hingegen die einzelnen Körperteile eine große Rolle spielen.
In der Ãœbung der Selbstannahme ist es notwendig, einzelne Körperteile zu betrachten, um sich anzunehmen. Annehmen bedeutet nicht ,dass wir alles von uns bewundern und mögen müssen. Annehmen bedeutet, bereit zu sein, zu sich selbst  zu stehen und sich akzeptieren, so wie man ist. Es gibt Dinge, die wir nicht ändern können. Ein Beispiel dafür ist die genetische Veranlagung. Z.B. Körpergröße und breite Hüften können wir nicht beeinflussen. Darum müssen wir lernen, uns mit unserem Körper, unseren Fehlern und Makeln zu versöhnen.
Den Betroffenen wird so ihr Gebrauch von Spiegeln bewusst und sie können ihr Verhalten kritisch überprüfen. Ziel dabei ist, das Verhalten zu ändern und die Wahrnehmungen angemessener zu interpretieren.

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