Freitag, 11. Juli 2014
Emotionen vermeiden
Viele
Menschen vermeiden Situationen und Erfahrungen, die Emotionen auslösen können.
Das ist selbstverständlich und menschlich. Denn wir denken ökonomisch und neigen
dazu, bewusst oder unbewusst schmerzvollen Erfahrungen aus dem Weg zu gehen. Es
gibt viele Verhaltensweisen, die uns helfen, etwas Unangenehmes vor uns her zu
schieben. Beispiele dafür sind: ein essgestörtes Verhalten zu entwickeln,
Alkohol, Drogen und Medikamente nehmen, Emotionen und bestimmte Gedanken zu
unterdrücken, Grübeln, sich sorgen machen, sich Dinge schön - oder
schlechtreden, Hungern, Essanfälle, erbrechen, übertriebenen Sport treiben, Sex
ohne Beziehung zu haben und Ablenkung durch den Alltag zu halten, um den
Kontakt zu unserem Inneren zu vermeiden. Dabei werden alle Emotionen vermieden,
also nicht nur Trauer, Angst, Ekel, Scham und Ärger, sondern auch Freude und
Liebe. Emotionen zu vermeiden, schützt kurzfristig vor Belastungen. Aber man
zahlt dafür einen sehr hohen Preis denn dadurch versäumen wir das Leben. Wir
werden depressiver und ängstlicher. Man kann in der Therapie durch das
Protokollieren der Emotionsvermeidung die eigenen Verhaltensmuster erkennen und
erlernte Gewohnheiten abtrainieren, um mehr Freude am Leben zu gewinnen. In der
Verhaltenstherapie steht regelmäßiges Training ein wichtiges Komponente dar.
Das heißt, die Bewusstmachung von bestimmten Angewohnheiten reicht von alleine
nicht. Man muss das Gelernte im Alltag immer wieder umsetzen, damit es zur
neuen Gewohnheit wird.
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