Wer begibt sich freiwillig auf einen Weg der wehtut? Kein normaler Mensch will leiden. Darum ist die therapeutische Begleitung in dieser Phase äußerst wichtig, um dem Klienten zu helfen, seine Gefühle zu steuern und zu dämpfen.
Die Wahrheit tut weh. Betroffene lernen die Realität anzunehmen, wie sie ist. Vor allem lernen sie, dass was ist, ist und was nicht ist, ist nicht. Essgestörte neigen zum Verleugnen der Erkrankung und Verzerrung der Realität. Ich sage ihnen den Satz: " Wenn etwas wahr ist, wird es nicht weniger wahr, indem ich es leugne."
So fordere ich sie auf, die Realität zu überprüfen, auf ihre innere Stimme zu hören, anstatt den Vorschriften der Erkrankung zu folgen. All das wird durch den Aufbau von Ressourcen realisiert. Essgestörte müssen nicht unbedingt ihre Vergangenheit verstehen, um ihre Erkrankung zu überwinden. Weder Verstehen noch die Psychoanalyse ändern die Erkrankung. Manche Patienten wissen schon warum sich die Erkrankung bei Ihnen entwickelt hat. Aber sie sind trotzdem krank und wissen nicht, wie sie aus der Erkrankung herauskommen können. In der Realität muss zuerst an den Symptomen gearbeitet werden um danach ein neues Leben aufzubauen mit dem Ziel die schmerzhaften Erlebnisse ihrer Vergangenheit zu bewältigen.
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