Behandlung von Essstörungen

Behandlung von Essstörungen

Sonntag, 6. Oktober 2013

Entwicklung unserer Zielvorstellung


Wenn wir eine Zielvorstellung entwickeln, sorgen wir dafür, dass das was wir tun, Richtung und Sinn bekommt- weg von dem, was wir nicht mehr wollen und hin zu dem, was wir wollen. Wie werden uns diese Prozesse bewusst? In der Therapie werden verschiedene Übungen vorgeschlagen. Ein Beispiel dafür ist "Ich -häng-so dran Listen" oder eine "Weg-von-Hin-zu-Liste". In diesen Listen steht, was wir nicht mehr wollen und auch, was uns davon wichtig erscheint und was weniger wichtig sowie was uns schwer oder weniger schwer fällt. Betroffene legen in ihrem Erfolgstagebuch eine zweispaltige Tabelle an und übertragen in die linke Spalte alle ihre Punkte unter dem Begriff  "Was ich nicht mehr will". Anschließend sollen die Aussagen in der rechten Spalte positiv wie möglich formuliert werden. Im zweiten Übungsschritt kehren Betroffene alle Aussagen um. Links steht, was sie nicht mehr wollen, rechts schreiben sie auf, was sie anstelle dessen wollen. "Was ich stattdessen will".
Wenn sie sie dann konzentriert durchlesen, erkennen sie, wo ihre Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte liegen.
Bei den Essstörungen kommen häufiger folgende Themen vor: Perfektionismus, Anpassung und Aufopferung, chronische Vergangenheitsbewältigung, Narzissmus usw. Einige Beispiele:


                                                              THEMA : Perfektion
"Was ich nicht mehr will"

" Ich fühle mich immerzu und für alles zuständig."

" Ich muss alles bis zum letzten Komma perfekt machen."

"Was ich stattdessen will"

" Ich kann mich abgrenzen und diese Grenzen freundlich und souverän aufzeigen."

"Ich kann die Aufgaben mit weniger Perfektion erfüllen, wenn ich die wichtigen Aufgaben von den Unwichtigen unterscheiden kann. ( Neue Einteilung der Aufgaben: wo will ich ab jetzt Abstriche bei meinem Anspruch an mich selbst machen?)". Achtung auf  die perfektionistische Reaktion! Betroffene haben eine "Ganz oder gar nicht Vorstellung" im Kopf. Entweder möchten sie alles und schnell möglichst erreichen oder lassen sie es lieber dabei.
                                                          THEMA: Anpassung
"Was ich nicht mehr will"

"Ich lasse mich überreden und vergesse dabei meine Bedürfnisse. Ich muss den anderen einen Gefallen tun."

"Bei Stress und Frust beginne ich Süßigkeiten in mich hineinzustopfen. Ich tröste mich."

"Was ich stattdessen will"

" Ich kann freundlich aber bestimmt "NEIN" sagen."

" Ich probiere eine andere gesundere Form der Entspannung aus." (Alternativen und Belohnungen, die mit dem Essen nichts zu tun haben).
                                                        THEMA:  Narzissmus
"Was ich nicht mehr will"

"Ich fühle mich nur dann gut, wenn mich alle bewundern."

" Ich bin schnell beleidigt, wenn nicht alles nach meinen Wünschen läuft."

"Was ich stattdessen will"

"Ich kann mich selbst auch dann akzeptieren und mich wohlfühlen, wenn ich "durchschnittlich" bin".

"Ich kann freundlich nachfragen, warum der andere "Nein" gesagt hat". ( Lernen zu relativieren, nicht alles auf sich selbst zu beziehen, kompromissfähig sein).

                          THEMA: Chronische Vergangenheitsbewältigung

"Was ich nicht mehr will"

"Ich spüre immer wieder den Schmerz alter Erkrankungen."

"Was ich stattdessen will"

"Ich kann dem Leben wieder vertrauen, mich auf Neues einlassen, inneren Frieden fühlen, ganz bei mir sein".

Diese Übung bereitet den Betroffenen für die nächsten Schritte vor und unterstützt seine innere Haltung. Er lernt Probleme anders zu analysieren und neue Gefühle zu entwickeln.











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