Menschen mit einer Essstörung haben in der Regel eine schwierige Beziehung zu ihrem Körper. Sie können ihre Körperlichkeit schwer annehmen. Dieses Problem lässt sich durch Kontrolle oder Vermeidung ihrer Figur ausdrücken. Kontrolle und Vermeidung können nebeneinander existieren. Manche Menschen kontrollieren regelmäßig bestimmte Körperteile und meiden andere. Manche wechseln zwischen Kontrolle und Vermeidung hin und her. Meistens werden bestimmte Körperzonen geprüft, die für dick gehalten werden. Ein Beispiel dafür sind Bauch, Hüfte, Beine, Oberschenkel und so weiter. Eine spezielle Form der Kontrolle ist sich selbst mit anderen zu vergleichen. Essgestörte tun dieses häufig.
Mittwoch, 10. Juni 2015
Figurkontrolle
Menschen mit einer Essstörung haben in der Regel eine schwierige Beziehung zu ihrem Körper. Sie können ihre Körperlichkeit schwer annehmen. Dieses Problem lässt sich durch Kontrolle oder Vermeidung ihrer Figur ausdrücken. Kontrolle und Vermeidung können nebeneinander existieren. Manche Menschen kontrollieren regelmäßig bestimmte Körperteile und meiden andere. Manche wechseln zwischen Kontrolle und Vermeidung hin und her. Meistens werden bestimmte Körperzonen geprüft, die für dick gehalten werden. Ein Beispiel dafür sind Bauch, Hüfte, Beine, Oberschenkel und so weiter. Eine spezielle Form der Kontrolle ist sich selbst mit anderen zu vergleichen. Essgestörte tun dieses häufig.
Wichtige Aspekte des Kontrollverhaltens
sind das Betrachten von bestimmten Körperteilen im Spiegel, das Abschätzen der
Dicke der Hautfalten mit zwei Fingern, das Abtasten von Körperteilen, das
Überprüfen des Sitzes enger Kleidung am Körper und das an sich Herabblicken
(auf die Oberschenkel oder den Bauch beim Sitzen). Männer mit
einer Essstörung neigen hingegen dazu, sich besonders um ihre Muskeln und
den Körperbau Sorgen zu machen und sorgen sich weniger um ihr Gewicht.
Warum
möchten Essgestörte ihre Figur kontrollieren? Weil sie sehen wollen, ob ihre
Figur sich verändert. Aber sie vergessen häufig dabei, dass Kontrollverhalten
keine ausreichend verlässlich quantitativen Informationen für Veränderungen ist.
Stattdessen liefert es nur einen kurzen Eindruck von der Figur. Dieser Eindruck
ergibt sich aus der persönlichen Meinung bzw. Interpretationen und ist nicht
verlässlich. Übrigens variieren unsere Eindrücke im Laufe des Tages. Z.B. der
Eindruck, den wir beim Blick in den Spiegel morgens haben und den bei einem
weiteren Blick ein paar Stunden später sind unterschiedlich und nicht vergleichbar,
da wir nicht über ein fotografisches Gedächtnis verfügen.
Betroffene kontrollieren sich häufig, nachdem
sie gegessen haben. Nach dem Essen ist die Veränderung der eigenen Figur ein
normaler Zustand, der nur durch eine sehr aufmerksame Beobachtung wahrnehmbar
ist. Allerdings ist dies kein Anzeichen für eine Gewichtszunahme. Dieser
Zustand/Prozess kann von anderen Personen nicht wahrgenommen werden. Habt ihr
mal schon bei einer Person bemerkt, dass sie viel gegessen hat? Der Bauch sieht
so aus wie vorher, oder? Das heißt, der
einzige Weg, Veränderungen des Körpers zu messen besteht in der Beobachtung des
Gewichts im Verlauf der Zeit. Was man beim Kontrollverhalten entdeckt,
hängt vom Blickwinkel ab. Unsere Eindrücke sind kein zuverlässiger Parameter.
Außerdem verändern kritische Beurteilungen unsere Wahrnehmungen. Jene
beeinflussen uns negativ. Ein Beispiel dafür: was passiert, wenn man einen
Pickel auf der Haut betrachtet? Je länger man ihn ansieht, desto größer wird
er. Auf die gleiche Weise werden kritisch betrachtete Aspekte des eigenen
Körpers hässlicher, je länger man sie betrachtet.
„Wenn
man nach Stellen sucht, an denen man zu dick ist, findet man sie auch.“
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