Andere koennen und muessen uns nicht gluecklich machen.
Andere Menschen haben das Recht zu sein, so wie sie sind. Wenn sie zu uns nicht passen, muessen wir dann die Tatsache bzw. Realitaet annehmen und Menschen und einen anderen Umfeld finden, der zu uns besser passt. Unsere Partner, Freunde und Mitmenschen haben mit unserer Geschichte gar nichts zu tun. Wir muessen selber mit unserer Biographie fertig werden.
Die Projektion unserer innerer Konflikte auf die anderen besteht automatisch und unbewusst. Trotzdem ist sie unproduktiv und erschwert die mitmenschlichen Beziehungen.
Der Betroffene befindet sich meistens in einer Sackgasse, wenn man seine Konflikte ihm bewusst macht. Die Bewusstmachung innerer Konflikte ist von schmerzlichem Inhalt.
Die Reaktionen sind ganz verschieden. Einige wuenschen sich von Herzen gesund zu bleiben. Darum machen sie mit und begegnen ihrem Schmerz, ohne in die alte Muster wieder zu fallen.
Andere sind nicht bereit den neuen Weg zu gehen und fangen sie mit der Vergangenheit wieder an ( Essanfaelle, alte liebesgeschichten, die nur geschaedigt haben, unpassende Beziehungen usw.).
Anstatt sie auf sich selbst zu konzentrieren und fuer sich selbst zu sorgen, versuchen sie durch andere Menschen ihre Wunden zu heilen. Der Therapeut hat in diesem Fall keine Chancen!!!! Er ist kein Gott und hat keine magischen Kraeften, um Betroffenen zu helfen. Er ist ohnmachtig und kann die Verantwortungen fuer die Heilung des Betroffenen nicht tragen. Dem Betroffenen wird in der Therapie durch therapeutische Methoden gezeigt, wie er die Erkrankung ueberwinden kann. Wenn er diese Methoden nicht anwenden will, ist das seine Sache.
Abwehrmechanismen sind menschlich und zeigen dem Therapeuten sowohl die offenen Themen, an denen man arbeiten kann, als auch die Compliance und Bereitschaft, in die gleiche Richtung zusammen zu gehen. Bei den Essstoerungen und dem Borderline ist das Doctor-Hopping = Therapeutenwechsel sehr verbreitet. Besonders wenn Betroffene bestimmte Erwartungen auf den Therapeuten haben, die er nicht erfuellen moechte. Der Therapeut muss nicht den Betroffenen gluecklich machen. Er muss nur den Betroffenen helfen, mit seiner Geschichte umzugehen.
Ich glaube gruendsaetzlich nicht an Betroffene, die ueberall in der Therapie waren und nichts Hilfreiches fuer sie gefunden haben. Ich setze hohe Grenzen bei den Betroffenen, die mich in der Stunde nur aufsaugen und
sie selber entscheiden wollen, woran es geht. Bei denen ist eine Therapie nur ein Hobby, um sich zu bestaetigen. Sie brauchen jemanden nur, der ihnen zuhoert. Wenn der Therapeut ihnen klar macht, worum es geht, brechen sie die Therapie ab, weil sie sich nicht verstanden fuehlen.
Therapie bedeutet viel Arbeit an sich selbst. Aus Erfahrung weiss ich heute, dass Essstoerungen heilbar sind, wenn man die Verantwortungen fuer sich selbst uebernimmt und seine narzisstischen Seiten opfert und lernt ihre eigene Schatten ohne Angst, Schuld, Vorwuerfe oder Erniedrigung wahrzunehmen.
Die kleine Prinzessin oder der kleine Prinz muessen geopfert werden. Andere haben auch Gefuehle, Schmerz , Ennttauschungen, Wunden, Wut, Aerger. Auf diese Gefuehle sollten wir auch eingehen und Verstaendnis dafuer haben. Wir sind so. Allen sind im Leben dem Schmerz unterstellen. Das Leben ist so. Es ist nicht nur unser Problem und wir muessen auch nicht immer die Wichtigsten sein und auf die Anderen Schuld fuer unseren Mangel schieben.
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