Essstörungen beschränken alle Lebensbereiche insbesondere die Beziehungen zu einem Partner und das sexuelle Erleben.Betroffene identifizieren sich mit ihrer Erkrankung bzw. Sucht, private Interessen stehen oft im Hintergrund. Obwohl sie sehnen sich nach einer harmonischen Beziehung, können sie sie aber nicht richtig aufbauen. Die Erkrankung bestimmt alles und zerstört die zwischenmenschlichen Kontakte. Was passiert in einer Beziehung mit einem Essgestörten? Die Person erlebt die Beziehung als Symbiose. Das Dicotomie „ Entweder – oder“ überfordert den Partner, der die Erwartungen des Betroffenen nicht erfüllen kann. Biografische Themen nehmen einen großen Raum ein und werden unbewusst auf den Partner projeziert, mit dem Verlangen auf sie einzugehen. Häufige Themen sind:
Sonntag, 5. Mai 2013
Partnerschschaft bei den Essstörungen
Essstörungen beschränken alle Lebensbereiche insbesondere die Beziehungen zu einem Partner und das sexuelle Erleben.Betroffene identifizieren sich mit ihrer Erkrankung bzw. Sucht, private Interessen stehen oft im Hintergrund. Obwohl sie sehnen sich nach einer harmonischen Beziehung, können sie sie aber nicht richtig aufbauen. Die Erkrankung bestimmt alles und zerstört die zwischenmenschlichen Kontakte. Was passiert in einer Beziehung mit einem Essgestörten? Die Person erlebt die Beziehung als Symbiose. Das Dicotomie „ Entweder – oder“ überfordert den Partner, der die Erwartungen des Betroffenen nicht erfüllen kann. Biografische Themen nehmen einen großen Raum ein und werden unbewusst auf den Partner projeziert, mit dem Verlangen auf sie einzugehen. Häufige Themen sind:
- sich geliebt , angenommen, verstanden zu fühlen
- Hunger nach Anerkennung und Liebe
- Verlassen werden
- Überanpassung.
Der Betroffene passt sich an dem Anderen extrem an, aus
Angst abgelehnt oder verlassen zu werden. Der Wunsch nach einer symbiotischen
Beziehung vermittelt ihnen Sicherheit und verringert ihre Ängste, die mit ihrer
Biografie eng verbunden sind. Bei Beziehungen haben Essgestörte schon früh in ihrer
Kindheit Ablehnung und Weigerung erfahren und versuchen nun in zukünftigen sich
anzupassen, um diese Enttäuschung zu vermeiden. Egal ob der andere passt oder
nicht, wollen sie ihm unbedingt gefallen und tun alles Mögliche, um ihn
zufrieden zu stellen. Die Perfektion betrifft jeden Bereich und der Partner
sollte dieses Ideal nicht zerstören und sie bedingungslos lieben.
Symbiose oder Autonomie sind die beiden Extreme, die eine
befriedigende Partnerschaft hindern. Entweder wünschen sich Betroffene die
totale Verschmelzung mit dem Partner und klammern sich an ihm an oder binden sich nicht, um ihre Unabhängigkeit
nicht zu verlieren.
Unabhängigkeit bedeutet für sie, nicht in der Lage zu sein,
sich auf einen anderen einzulassen, aus Angst, verletzt zu werden. Themen wie
Autonomie und Abhängigkeit lassen sich auf
das Urvertrauen zurückführen und werden immer wieder ausgelöst, wenn der
Betroffene die Beziehung zum anderen aufnimmt.
Wie kann man diese Problematik lösen?
Erstens muss der Betroffene an der Symptomatik der Erkrankung arbeiten und die Störung
überwinden. Zweitens sollte der Therapeut mit ihm
Ich-stärkend
Realitätsbezogen arbeiten, um die Autonomie des Klienten zu
unterstützen. Damit erfährt der Klient seine Bedürfnisse und kann sich bei der
Partnerwahl passende Menschen aussuchen, die mit ihm in Einklang sind. Drittens kann der Klient lernen, die Themen seiner Biografie
zu erkennen mit dem Versuch, sie als „ihre“ zu nehmen, ohne sie auf andere
ständig zu übertragen. Das verlangt Introspektionsvermögen vom Klienten. Eine
Therapie sollte auf jeden Fall die Nachreifung der Persönlichkeitsanteile und
Bewusstmachung von unbewussten inneren Konflikten erzielen.
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