Behandlung von Essstörungen

Behandlung von Essstörungen

Sonntag, 15. Juni 2014

Emotionen akzeptieren, ohne sie zu verändern


Bei den Essstörungen stellen Emotionen eine wichtige Rolle dar. Betroffene haben Angst vor ihren Gefühlen und nutzen die Erkrankung, um ihre Emotionen abzudämpfen. Die therapeutische Arbeit besteht darin, dem Betroffenen zu helfen, seine Gefühle anzunehmen, sowie sie sind, ohne sie verändern zu wollen. Wir sind als Menschen so konstruiert, dass uns Gedanken und Gefühle angeboren sind. Wir haben keinen Einfluss auf das Entstehen des Denkens bzw. Fühlens. Wir können nicht selber entscheiden, was wir denken oder fühlen wollen.Die einzige Möglichkeit, über die wir verfügen, ist die Umstrukturierung des Denkens durch die kognitive Therapie, um unsere Bewertungen und Gefühle zu ändern. Bei den Essstörungen besteht die Gefahr darin, Gefühle nicht fühlen zu wollen und aufgrund einer sehr niedrigen Stresstoleranz, sie vor sich herzuschieben, um  eine angenehme Gefühlslage wieder zu gewinnen. Was passiert, wenn wir mit den Emotionen leben? Wenn wir  Emotionen erlauben, können wir logischerweise  unangenehme Empfindungen auch erfahren. Scham, Ängste, Traurigkeit gehören zum Menschen. Bei den Essstörungen können sich diese Emotionen mit schneller  Heftigkeit melden und weisen darauf hin, dass sie einen Raum brauchen, um integriert zu werden. Ein Verhaltensexperiment kann euch beweisen, dass man gegen die Essstörung trotzdem unangenehmer Gefühle handeln kann.


Ãœbung:


" Setzt dich auf einen Stuhl und sag laut mit ärgerlichem Tonfall: Ich ärgere mich darüber, dass ich nicht aufstehen kann".


Wie fühlt es sich an? Es ist bestimmt unangenehm. Man denkt: "ich kann nicht aufstehen. Folglich fühle ich mich unwohl. Ich ärgere mich über diesen Zustand. Schlechte Gedanken und schlechte Gefühle.


Jetzt steh bitte auf und wiederhole denselben Satz im Stehen!


Wie du merkst, Gedanken und Emotionen sind keine automatischen Barrieren gegen effektives Handeln.


Du kannst selber entscheiden, ob du mit oder gegen die Erkrankung handelst, auch wenn du schlechte Gefühle hast.


Um eine Essstörung zu überwinden, muss man bereit sein die Tür zu allen Emotionen zu öffnen, ohne sie abzulehnen.

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